marie, sag ich. marie, du hast vergessen zu leben.
die nacht umschwaermt uns in ihren letzten zuegen. du versteckst dich hinter einem mauervorsprung.
ich kann dich sehen, sage ich laechelnd und zause dir durch kopf und haar.

[es kann nur noch besser werden]

minutenlang rote auto- und fussgaengerampel. gleichzeitig.

einen spaeter genommen und trotzdem früher da gewesen.

[sponsored by the waghalsigsten busdriver of mainz]

du liegst in meinen haenden.

[ganz]

berlin frankfurt mainz

ein wunsch, zwei alternativen.
die eine ertraeglich, die andere unzumutbar.

[in anderthalb jahren, ein zukuenftiges leben. wer entscheidet fuer mich?]

in jeder faser spuere ich, was leben ist.

unter der bruecke weht mir der geruch von urin und toter taube entgegen. der himmel leuchtet orange-rot-rosa-blau-grau.
ich lebe, sage ich zu mir. ich lebe!

[nur nicht genug.]

die neuen tage gehen ins land. ich kann mich nicht so recht anfreunden mit dem leben, das ich hier gefunden und angenommen habe.

heute morgen legte ich die kette ab, die ich jahrelang trug. ein seltsames, befreiendes, nacktes gefuehl.

der gedanke an ein leben mit dir versteckt sich. unter truemmern | hinter dem vermissen [bei den sieben zwergen]. ich moechte taeglich so viele wege erkunden; nur auf ganz wenigen davon bist du neben mir. doch meine bewegung bleibt gleichfoermig. gefesselt.

ich muss hier weg.

[was hindert mich an einem ausbruch?]

zart streicht mir der fruehling ueber die wangen.
ich habe genug geschlafen, sagt er und bringt voegel zum zwitschern.

[jetz fehlt nur noch das mit den hormonen, you know. dann bin ich vollauf zufrieden mit dir!]